Horizontalsperre chemisch

Beschreibung

Eine Horizontalsperre oder Horizontalabdichtung hindert Bodenfeuchtigkeit daran, im Mauerwerk kapillar aufzusteigen. In Neubauten wird standardmäßig eine Horizontalsperre eingebaut, in älteren Bauwerken ist sie jedoch häufig undicht oder gar nicht vorhanden. Es werden grundsätzlich drei Verfahren unterschieden: die mechanischen, die chemischen und die elektrophysikalischen Verfahren.

  • Bei der mechanischen Horizontalabdichtung werden mechanische Sperren z.B. aus Mauerpappe, Edelstahlblechen, Kunststoffplatten und Folien über den ganzen Mauerwerksquerschnitt eingebracht, um die Ausbreitung des Wassers zu verhindern. Diese werden meistens schon in der Bauphase eingebracht. Bekannte Verfahren sind: Mauersägeverfähren, Maueraustauschverfahren, Einschlagen von Blechen und das Bohrkernverfahren.
  • Bei der chemischen Horizontalabdichtung werden durch ein Injektionsverfahren geeignete Chemikalien (Harze) in das Mauerwerk nachträglich eingebracht und so die Feuchtigkeitsausbreitung gemindert.
  • Bei der elektrophysikalischen Entfeuchtung wird aufgrund des Prinzips der Elektroosmose versucht, die Feuchtigkeitswirkungen im Mauerwerk zu verhindern. Ihre Wirkung ist jedoch sehr umstritten.

Eine undichte Horizontalsperre führt zu kapillar aufsteigender Feuchtigkeit im Mauerwerk. Diese wiederum bringt Feuchtigkeitsschäden wie Schimmelpilz- und Schwammbefall, Salzausblühungen, Putz- und Farbschäden mit sich. Des weiteren nimmt mit zunehmender Feuchte die Wärmeleitfähigkeit zu (die Wärmedämmung wird schlechter). Durch die niedrigere Wandtemperatur kann es im Winter zur Kondensation an der Wand und somit zu einem weiteren Ansteigen der Durchfeuchtung kommen.

Unser innovatives Konzept gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit bei Ziegel, Naturstein, Klinker und anderen Baustoffen ist eine wirtschaftliche und garantierte Systemlösung. Bei unserer Horizontalsperre handelt es sich um ein chemisches Verfahren, welches korrespondierend mit unserem Hochleistungsverputzsystem fungiert.

Das chemische Produkt ist eine niedrigviskose Flüssigkeit auf der Basis stabilisierter Alkalisilikatverbindungen mit ausgeprägten, wasserabweisenden Eigenschaften zur hydrophobierenden Verkieselung von mineralischen Baustoffen. Sie wird im Tränkverfahren mit Bohrlöchern Ø 30 mm im Neigungswinkel von ca. 30° linear oder versetzt im Abstand von max. 12 cm hergestellt. Bohrstaub wird ausgeblasen und danach mehrmals bis zur vollkommenen Sättigung des Kapillargefüges getränkt.

Eingebracht ins Mauerwerk, kommt es in der ersten Phase zunächst zu einer Abspaltung
des Kieselgels aus der Silikatkomponente. Der damit erreichte Trocknungseffekt durch die Herabsetzung der kapillaren Saugfähigkeit führt zu einer weiteren Abtrocknung im Mauerwerksquerschnitt. Die verringerte Saugfähigkeit ermöglicht es wiederum, dass sich in der zweiten Phase die Wirkung der hydrophobierenden Komponente aufbaut. Diese Hydrophobierung des Mauerwerkquerschnitts verhindert auch dann künftigen Feuchtigkeitsdurchtritt, wenn sich infolge von Schwindungen Sekundärkapillaren bilden.